Was ist ein Waldkindergarten?
Kann der Wald eigentlich ein Kindergarten sein? Wir finden, dass die Natur der unterhaltsamste, lehrreichste und gesündeste Ort für Kinder ist.
Deshalb gründeten wir den ersten Waldkindergarten in Potsdam. Wir nennen uns Waldkinder Potsdam und haben ungefähr 20 Kinder, drei BetreuerInnen und einen Verein mit vielen netten Eltern.
Der Legende nach gründete vor langer Zeit Ella Flaten in Sollerod in Dänemark den ersten Waldkindergarten. Täglich ging sie mit ihren Kindern zum Spielen und zur Naturbeobachtung in den Wald. Die Nachbarn wurden darauf aufmerksam und baten sie, ihre Kinder mit in den Wald zu nehmen. Da Frau Flaten die ständig wachsende Kinderschar nicht mehr alleine beaufsichtigen konnte, gründeten die Eltern eine Initiative, und es entstand der erste Waldkindergarten.
Der große Erfolg brachte diese Idee auch
nach Deutschland. Heute gibt es hier unzählige Waldkindergärten in den
verschiedensten Ausprägungen. Es haben sich zwei unterschiedliche Formen
herauskristallisiert: der reine Waldkindergarten, der nur mit
einem Schutzraum für extreme Wetterlagen ausgestattet ist, und
die integrierte Waldkita mit einer festen Kitaeinrichtung, die
zusätzlich eine Nachmittagsbetreuung ermöglicht.
Ziel
ist es, den Kindern den Wald als Lebensraum näher zu bringen,
und sie dadurch für den Umgang mit ihrer Umwelt zu sensibilisieren.
Sie erfahren durch geschulte Erzieher alles über diesen Naturraum.
Alle Sinneswahrnehmungen und motorischen Fähigkeiten werden
gestärkt. Spiel und Bewegung im Freien unabhängig von
Jahreszeit und Wetter und fernab von Lärm und reizüberflutendem
Stadtalltag fördern die physische und psychische
Ausgeglichenheit des Kindes. Fantasie- und kreativitätsfördernd
wirkt das Fehlen von vorgefertigtem Spielzeug, denn die Kinder
lernen, Spielideen zu entwickeln und mit Naturmaterialien
umzusetzen. Das soziale Verhalten in der Gruppe wird gestärkt, da
sich Waldabenteuer oft nur gemeinsam verwirklichen lassen.